20 Jahre – und kein bisschen leiser!

20 Jahre – und kein bisschen leiser!

Sang sich selbst ein Geburtstagsständchen: der Colloquium-Chor unter Petra Jaumann-Bader

Foto: Alexander Berndt (mit freundlicher Genehmigung)

Konzertkritik aus der Allgäuer Zeitung (mit freundlicher Genehmigung)

20 Jahre und kein bisschen leiser

Konzert Colloquium Chor Füssen präsentierte sich im Kaisersaal

Füssen. Eine Art Geburtstagsfeier hat die diesjährigen Kaisersaalkonzerte im ehemaligen Füssener Kloster St. Mang eröffnet. Der Colloquium Chor Füssen trat auf unter dem Motto „20 Jahre und kein bisschen leiser!“ Dieses schien sich vor allem Vorsitzender Michael Brunsbach zu eigen gemacht zu haben, der mit einer launigen, phasenweise etwas saloppen Moderation durch den Abend führte. Zusammen mit dem Liccabrass-Ensemble zelebrierten die 26 Sänger unter Leitung von Petra Jaumann-Bader einen stimmungsvollen und bunten Auftritt vor gut 100 Besuchern.

Unter ihnen befand sich mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Paul Wengert, Bürgermeister Paul Iacob sowie dem stellvertretenden Landrat Hubert Endhardt lokale politische Prominenz, die dem Chor anfangs nicht nur herzlich zum Geburtstag gratulierte, sondern ihm später auch kräftig Beifall spendete. Diesen hatten sich Jaumann-Bader, die 16 Frauen und zehn Männer sowie die fünf starken Musiker Markus Thaler, Thomas Walcher, Roland Kurz, Sandor Somogyi und Rainer Fath nach etwa eineinhalb Stunden redlich verdient. War es ihnen doch gelungen, den Zuschauern eindrucksvoll zu vermitteln, dass sie „keine Millionen“, sondern „weiter nichts als nur Musik, Musik, Musik“ brauchten, wie es im Lied heißt.

Darüber hinaus legte der Chor ein Zeugnis der großen Bandbreite seiner Leistungsfähigkeit ab, mit der er Musik aus dem 16. bis zum 20. Jahrhundert Revue passieren ließ. Auf Chorklassiker von Daniel Friderici, Orlando di Lasso, Hans Leo Hassler, Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn-Bartholdy folgten zeitgenössischere Klänge wie „When I’m sixty-four“ von John Lennon und Paul McCartney. Besonderen Gefallen fanden zwei Auftritte des Trios Ulrike Günnel, Sabine Sommer und Irmingard Rothe, die, von Jaumann-Bader am Klavier sowie Veronika Vötterle am Kontrabass begleitet, „Ain’t she sweet“ und „Sentimental Journey“ vortrugen. Viel Applaus erhielten auch alle anderen Mitwirkenden. Vermutlich nahmen sie ihn sehr gerne in Empfang, obwohl sie in ihrer Zugabe erneut beteuerten: „Ich brauche weiter nichts als nur Musik, Musik, Musik!“ (ale)